Mittwoch, 26. März 2014

Countdown läuft...

Noch genau vier Monate bis zum großen Tag und langsam kommt alles an seinen Platz... na ja - zumindest mehr oder weniger... sagen wir: ich sehe, dass es sich bis zur Hochzeit alles zusammen fügen wird.

Seit heute Abend kann ich auch das Thema "Hochzeitstorte" abhaken. Wie genau das Ding aber aussehen wird - das werde ich wohl erst in vier Monaten sehen, denn die Details wissen allein meine Eltern. Diese hatten heute das Vergnügen einen Konditor bei sich zu empfangen und einige Torten zu kosten und nebenbei ein kleines Kunstwerk zu planen. Angedacht ist ein Ombre-Hochzeitstorte in Weiß-Rot. Allerdings möchten wir keine Buttercreme, sondern eine Sahnetorte. Doch im Gegensatz zur Buttercreme kann man mit Sahnetorte nicht stapeln. Zum Glück gibt es Etageres - doch - oh Schreck! Diese Dinger sind nur in zwei Höhen einstellbar: 8cm und 16 cm. Und dabei sollten die einzelnen Stockwerke möglichst hoch sein!
Aber zum Glück sind wir zumindest ein bisschen pfiffig: Insgesamt wird die Torte vier Stockwerke haben - aber was hält uns denn davon ab jeweils zwei Stockwerke mit dem gleichen Durchmesser zu haben? Richtig - nichts! Also wird die Torte nun optisch zwei Stockwerke besitzen, jedes wird dafür aber 16 cm hoch sein.

Ich stelle mir das Ding absolut traumhaft vor!


Gleichzeitig stellt sich nun aber eine weitere Baustelle: Die Schuhe! Ich hatte mir erst vorgestellt Schuhe in Rot oder in Grün zu haben und dann irgendwo am Körper - vielleicht beim Schmuck - diese Farbe wieder aufzugreifen. Meine Schwester und meine Mutter sind da anderer Meinung. Auf jeden Fall sollen es wohl Riemchensandalen werden. Klar - bei den meisten Kleidern würde das etwas unpassend aussehen aber bei meinem Kleid und vor allem bei unserer Location wird das wunderbar passen.
Aktuell schwebt die Farbe Altgold im Raum herum... das Problem ist nur, dass am Kleid ja silberne Steinchen dran sind. Wenn ich mich also für Altgold entscheiden würde, dann müsste das Kleid umgeändert werden.
Ich könnte natürlich auch silber oder zumindest grau wählen - allerdings würde Altgold auch besser zu unseren Rotgoldenen Ringen passen. Und ehrlich gesagt... momentan stehe ich auf Altgold.
Na - mal sehen. Einige Schühchen wurden als Link abgespeichert und die nächsten Tage kann ich ja noch weiter drüber nachdenken. Bis zum Änderungstermin für das Kleid sind es ja auch noch 3,5 Monate - Zeit genug.

Sonntag, 9. März 2014

Stammbuch

Wer schon einmal beim Standesamt war und sich die Stammbücher angeschaut hat, der wird wohl genau wissen warum mir beim Anblick dieser Exemplare eine Gänsehaut gekommen ist - im negativem Sinne eine Gänsehaut. Die Dinger sehen aus als würden sie aus Omas Zeiten stammen oder sind hoffnungslos mit Kitsch überfüllt. Der Negativ-Favorit von meinem Schatz war ein weißen Stammbuch aus Kunstleder mit eingeprägten Herzen. Aber auch die Exemplare mit goldenen Täubchen oder diesen typischen Ringgrafiken waren zuhauf vertreten. Alles Stammbücher, die man ganz schnell in der Schublade verschwinden lassen will um sie nie, nie wieder hervor zu holen.

Zum Glück gibt es auch Anbieter, die diesen Missstand erkannt und etwas dagegen getan haben. Ich spreche von Glück und Segen, dessen Stammbücher momentan in diversen Blogs und Zeitschriften zu finden sind.

stammbuch
Und nun werden auch wir glückliche Besitzer eines dieser Stammbücher sein! Das Stammbuch in Rubinrot ist bestellt und sollte hoffentlich bald ankommen. Das ist doch mal ein Exemplar, dass man mit Stolz herumzeigen kann!

Was sich inzwischen getan hat... viel!

Phu - lang ist es her, seit ich hier was geschrieben habe. Zeit auf den neusten Stand zu kommen:

Standesamt
Inzwischen ist es uns gelungen unsere beabsichtigte Eheschließung beim Standesamt anzumelden - was jedoch alles andere als leicht war, da man Schatz nicht als Deutscher geboren wurde, sondern erst im Jahr 2003 die Deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hat. Im Prinzip halb so wild, sollte man meinen - ist immerhin schon ganze zehn Jahre her. Tja - denkste, Puppe! Auf der Geburtsurkunde fehlte die Apostille, weshalb der Satndesbeamte bei der Anmeldung nur bedauernd den Kopf schütteln konnte. Also musste nun eine Apostille her. Um die zu bekommen gab es zwei Möglichkeiten:
1) Originale Geburtsurkunde verschicken um die Apostille drauf stempeln zu lassen.
2) neue Geburtsurkunde anfordern.

Beides hätte mindestens 300 Euro gekostet. Erste Option hatte natürlich den offensichtlichen Nachteil, dass die Geburtsurkunde verschickt werden musste... keine gute Option. Zweite Option hatte den Nachtteil, dass es bis zu vier Monaten gedauert hätte - und unser Standesamt, dass die Trauung durchführen sollte wollte unseren Termin nicht vormerken... schön, wenn man aber schon alles mit der Außentraustelle abgesprochen hat.
Also überlegten wir uns eine dritte Option:
3) heiraten in Dänemark.

Preislich würde das bei ca. 500 Euro liegen - also auch nicht so dolle.

Alle Überlegungen erwiesen sich jedoch als überflüssig, als wir es ein zweites Mal beim Standesamt Kiel versuchten. Und siehe da - auf einmal ging es - unsere Eheschließung war angemeldet... was soll man dazu noch sagen? So viel Chaos wegen nichts.
standesamt-kiel

Ringe
Aber nicht nur unsere Anmeldung beim Standesamt können wir nun abhaken, sondern auch die Ringe... na ja - zumindest zum größten Teil. Die Gravur fehlt noch aber das ist ja nur noch ein letztes Detail. Die Ringe selbst liegen schon seit Ende Januar bei uns herum und werden nahezu täglich noch einmal anprobiert <3
Wobei ich an dieser Stelle nicht verschweigen möchte, dass wir eigentlich Gelbdgold geplant hatten. Allerdings war mein Schatz für den Kauf der Ringe zuständig als er in seine alte Heimat geflogen ist. Wie gesagt - abgesprochen war Gelbgold und mit was kam er nach Hause? Mit Rotgold! Und zwar in der festen Überzeugung, dass es Gelbgold sei. Ich habe herzlich darüber gelacht und konnte mich ohne weiteres auch mit Rotgold anfreunden.
ringe
Trotzdem musste mein Ring noch einmal kurz zum Goldschmied. Mein Schatz hat einen Ring mitgerbracht, der zwar winzig klein aussah, doch für meine Finger noch immer zu groß war. Außerdem war mein Ring 1mm breiter als seiner und durch die kleine größe sah er aber mindestens 3 mm breiter aus als seiner. Also los zum schmaler machen und kleiner machen. Und was soll ich sagen? Die Goldschmiedin hat es wirklich einwandfrei hinbekommen.
Jetzt fehlt nur noch die Gravur.

Blumen
Aber auch schon an anderen Baustellen wurde eifrig gewerkelt. Vor wenigen Tagen konnte ich bei der Gärtnerei Büge in Hartenholm den Blumenschmuck besprechen. Es war absolut traumhaft! Frau Büge war augenblicklich auf der gleichen Wellenlänge und verstand sofort was ich wollte - als könnte sie Gedanken lesen! Bei ihr habe ich ein echt gutes Gefühl - die macht das schon!
Meine Vorstellung ist ja, dass die Blumensträuße so aussehen, als hätte ich selbst sie noch am Morgen der Hochzeit von der Blumenwiese gepflückt. Ich wünsche mir saisonale Wildblumen, die zu bunten und lockeren Sträßen zusammen gebunden werden. In gleicher Art soll mein Brautstrauß werden. Ich werde übrigens keinen Schleier tragen, sondern statt dessen einen lockeren Blumenkranz. Am 24.05 werde ich den Probetermin beim Friseur haben und dort dann auch zum ersten Mal den Blumenkranz sehen... ich bin jetzt schon ganz aufgeregt.
DSCI0107
Die Blumen auf dem Bild stammen übrigens aus der Zeitrschrift marrymag - die einzige deutschsprachige zeitschrift, die ebenfalls total auf meiner Wellenlänge ist.


Okay - das waren die wichtigsten Sachen - aber natürlich noch nicht alles. Nebenbei wurden noch die besten Photoboothprops gebastelt, die die Welt je gesehen hat! Aber auch das Essen und die Einladungen sind in Arbeit, das Stammbuch ist bestellt, Windräder wurden gebastelt, Cocktails wurden ausgewählt, Getränkemarkt wurde angeschrieben und und und... doch hierzu später mehr.

Sonntag, 24. November 2013

Trauringe... Hilfe!

Wir waren nun das erste Mal in Sachen Trauringen unterwegs. Zunächst einmal haben wir 123 Gold besucht, da sich eine von deren Filialien quasi gleich nebenan befand. Eine sehr freundliche Dame, bei der ich nun ich nachhinein das Gefühl hatte, dass sie uns komplett über den Tisch ziehen wollte! Die wollte uns echt die dicksten und breitesten Ringe anschnacken, so dass man nachher auf Preise an die 1000 Euro kam. Auch meine Nachfrage, ob sie auch Ringe anbieten, dessen Gold dem fairen Handel entstammt wurde elegant ausweichend damit beantwortet, dass man bei ihren Ringen natürlich auf Qualität achten würde. Der Hit - und dann wollte sie uns noch erzählen, dass Ringe umso stabiler sind, je höher der Goldanteil ist... und dabei seien ihr zufriedene Kunden das wichtigste.

Für die Zukunft wissen wir nun, dass wir solche Läden eher meiden werden...

Samstag, 12. Oktober 2013

Internet - Ideen und Inspirationen ohne Ende

Ich habe mich nun ja doch schon einige Zeit damit verbracht in verschiedenen Blogs und Internetseiten zu stöbern um mir frische Ideen und Inspirationen für unsere Hochzeit zu holen. Und dies ist wirklich etwas, was ich allen Bräuten in spe nur empfehlen kann! 0-8-15-Hochzeiten findet man schließlich überall, doch so eine möchte ich nicht haben. Ich möchte, dass unsere Hochzeit einen persönlichen Touch hat und zu einer Feier wird, die genau zu mir und meinem Hafensängerchen und zu niemand anderem passt. Es soll UNSERE Hochzeit sein - also unser Stil und unser Geschmack. Und ich denke, dass ich mich so langsam mit meiner Detailplanung dem annähere. Ohne Internet hätte ich das aber wohl kaum geschafft!

Ganz besonders viele Ideen habe ich bei Pinterest gefunden! Keine Ahnung wie viele Stunden ich mir die vielen kleinen Bildchen angeschaut habe - ich bin schier in dieser Seite versunken, habe mir dies und das angeschaut und immer, wenn ich bei einem Bild dachte, dass das vielleicht etwas für uns wäre - Zack war es schon auf einem meiner Pinnwände gebannt.

Neugierig? Hier dann hier schnell vorbeischauen: Kleine Dekoideen

Montag, 7. Oktober 2013

Kleine Bastelstunde: Taschentücher für die Trauung

Ich denke, dass es vor allem die Liebe zum Detail ist, die eine Feier zu etwas Besonderem macht. Standart kann jeder, doch das Herz steckt im Kleinen, im Ungewöhnlichen. Und ich denke, dass so etwas auch von anderen Menschen wahrgenommen wird. Bei der Hochzeitsfeier von Rasmus ist mir beispielsweise das Motto im Gedächtnis hängen geblieben, welches sich wirklich in allem wiederfand: Froschhochzeit. Da sah man Frösche als Deko auf dem Tisch (wirklich sher hübsch), als Marzipanfigur auf den Tellern der Gäste sitzend und sogar im Autoschmuck fand man die grünen Amphibien.

Die Liebe zum Detail und viele kleine selbstgemachte Sachen dürfen auch bei unserer Hochzeit nicht fehlen - kein Problem, wenn man es sich eh schon irgendwie zur Gewohnheit gemacht hat jeden Tag Froock´s Kommentare bei "Vier Hochzeiten und eine Traumreise" zu lauschen und dabei zu Basteln. Die Save-the-Date-Karten waren ja irgendwann fertig aber die Sendung ging weiter und meine Finger verlangten dringend nach etwas zu basteln. Zunächst habe ich mich mit Entwürfen der Einladungskarten befasst... leider mit extrem wenig Erfolg. Und so habe ich erst einmal an etwas anderem herum gebastelt - eine von jenem schon erwähnten Kleinigkeiten mit Herz - im wahrsten Sinne des Wortes. Hier seht ihr das Ergebnis:


CAM00999


Beim Hafensängerchen findet das ganze übrigens höchst romantisch und damit höchst albern. Ich hingegen finde es süß und hoffe doch sehr, dass die Gäste bei unserer Trauung auch hier wieder die Mühe zu schätzen wissen, die hinter dieser kleinen Aufmerksamkeit steckt.

Sonntag, 22. September 2013

Kleine Bastelstunde: Die Save-the-Date Karten

Viele in meinem Bekanntenkreis kannten diesen Brauch (noch) nicht. Doch ich fand die Idee kleine Karten mit dem Datum so früh wie möglich loszuschicken wirklich gut - vor allem da wir ja mitten im Sommer heiraten wollen, wo viele sicherlich etwas planen wollen. Und neben diesem durchaus logischem Argument... ich wollte vor allem in die ganze Welt hinaus schreien: "Wir werden heiraten". Und nebenbei wollte ich auch gerne etwas basteln.

Und so habe ich mich etliche Abende an den Schreibtisch gesetzt und erst einmal überlegt, wie diese Karten aussehen sollten. Eine Idee hatte mich schon von Anfang an begeistert und trotz vieler anderer toller Eindrücke und Inspirationen ist es bei ihr geblieben, wenn auch mit kleiner Änderung: Kühlschrankmagneten sollten es werden.
Auf etlichen Seiten hätte ich die Möglichkeit gehabt selbsgestaltete Magneten zu bestellen, am Ende habe ich mich für eine weitaus aufwendigere aber auch persönlichere Variante entschieden:

CAM00931

Das Spitzahornblatt wurde aus einfachem Karton mit einem Skalpell ausgeschnitten. Auf der Rückseite befindet sich eine Lage einfaches weißes Papier - zur Stabilisierung und damit es hübscher aussieht. In der Mitte der Rückseite ist ein Magnet befestigt - ich hatte eine ganze Packung einfacher Kühlschrankmagneten bei ebay ersteigert und das Motiv angepult, so dass ich nur noch den kleinen Magneten hatte. Dann noch den Füller und einen feinen schwarzen Stift zur Hand nehmen und schon war die "Karte" fertig.

Natürlich wurden auch die Umschläge mit der gleichen Feser beschrieben (soll ja vollständig sein). Zusätzlich wurde das Spitzahornblatt in einen kleinen Umschlag in den Briefumschlag getan - ansonsten würde das Blatt sicherlich hin und herrutschen, wobei die Spitzen kaputt gehen würden.

CAM00946

Inzwischen sind alle Karten draußen und wir haben auch schon einige bewundernde Kommentare erhalten, worüber ich mich natürlich nach all der Arbeit sehr freue!

Montag, 26. August 2013

Blumen, Kerzen, Servierten, Tischdecken.... Deko, Deko, Deko

Erst die Details geben einem Raum seinen Charakter. So ist es von entscheidener Bedeutung, ob ein Zimmer mit bunten Girlanden, mit weißen Spitzendeckchen oder vielleicht auch gar nicht dekoriert ist. Auhc bei der Wahl der Blumen sollte man nicht unüberlegt vorgehen. Ein Meer aus Rosen hinterlässt einen ganz anderen Eindruck als ein üppiger Strauß als Wildblumen.
Dekoration ist natürlich ein Thema, über das Frauen sich stundenlang auslassen können, was den meisten Männern aber für immer ein Rätsel und vermutlich aus ein Graus sein wird. Mein Schatz gehört natürlich zu letzterer Sorte. Während für mich die Frage der Dekoration von entscheidener Bedeutung ist, findet er, dass wir das erst viel später besprechen sollten und dass es vollkommen überflüssig ist die Gestaltung der Save-the-Date-Karten auf die zukünftige Dekoration der Hochzeitsfeier abstimmen zu wollen.

Selbstverständlich ist aber auch, dass ich mich davon nicht aufhalten ließ. Und so verbrachte ich viele Stunden an meinem Computer, in denen ich mich in Seiten wie Pinterest oder Etsy oder in einen der vielen Hochzeitsblogs vertiefte. Ich sammelte fleißig Bilder, wie mir in dem Buch "einfach Heiraten" empfohlen wurde. Und tatsächlich habe ich schon sehr bald eine hübsche Sammlung an Impressionen zusammen. Die wichtigste Erkenntnis hierbei: Ich brauche ganz, ganz, ganz viele Marmeladengläser!

deko-38

Sonntag, 25. August 2013

Die Locationsfrage - bei uns keine Frage

eekholt2

Bei der Planung einer Hochzeit ist eigentlich nichts so wichtig, wie die Wahl der Location. Mit dem Ort der Trauung und der Feier steht und fällt eigentlich jede Hochzeit. Neben der Anzahl der Gäste (und natürlich dem Preis) ich hierbei vor allem der Charakter eines Ortes von Bedeutung. Im Idealfall sollte der Ort der Trauung und der Feier zu dem Paar passen - die Gäste sollen dort erscheinen und mit einem zufriedenem Nicken bestätigen: "Ja, das passt zu den Beiden."
Zunächst muss also heraus gefunden werden, was für eine Art Location zu dem Paar passt: Ist es vielleicht das Märchenschloss oder doch mehr die moderne Industriehalle? Natürlich wandern die Gedanken der meisten Mädchen zuallererst zu dem weißen Schloss, dass sich unter einer strahlend hellen Sonne stolz vom grünen Rasen erhebt. Doch nicht alle Mädchen sind kleine Prinzessinnen und große Mädchen schon gar nicht.

Wenn man mich fragen würde, ob der Antrag eigentlich nur eine pro-forma-Sache war, dann müsste ich vermutlich (wenn auch widerwillig) zustimmen. Eigentlich haben wir beide vorher gewusst, dass wir heiraten wollen und eigentlich haben wir auch vieles schon geplant. Beispielsweise wussten wir, dass wir eine eher legere Hochzeit haben wollen – eine bei der Abendkleidung und hochhackige Schuhe eher unerwünscht sind. Darüber hinaus sollte die draußen stattfinden. Das ganze sollte eher den Charakter einer Sommerfeiern als der einer Hochzeitsfeier haben. Zuerst war geplant die Feier im Garten meiner Eltern stattfinden zu lassen, doch nun schien mein Schatz von der Idee nicht mehr so angetan zu sein. Zwar wäre dies wohl die vom Preis her günstigste Lösung, doch irgendwie wollte er mehr was eigenes, etwas das unabhängig von meinen Eltern war. Ich konnte den Gedanken durchaus nachvollziehen. Doch damit tat sich sogleich die erste und eigentlich auch wichtigste Frage auf: Wo feiern wir dann?

Also begann ich das Internet zu durchforsten. Mein erster Gedanke war eine Location zu suchen, zu der noch ein großer Garten gehörte. Doch alle Bilder von möglichen Locations schrien geradezu nach Abendkleidung und nach viel, viel Geld. Darüber hinaus musste man bei den meisten Locations auch gleich das schweineteure Essen hinzu buchen - dabei wollten wir doch grillen.
Dann kam mir der Gedanke, dass man ja vielleicht bei dem Schützenverein feiern könnte, dem Slava und ich vielleicht bald angehören würden (oder auch nicht). Doch irgendwie buffte mich die Vorstellung auch nicht so wirklich an. Der Gedanke an den Wildpark Eekholt kam als nächstes und dass sah schon mehr nach einer passenden Location für uns zwei aus. Flugs wurde eine Mail verfasst um sie an den Herrn von Schenck zu schicken, den ich ja dank meiner Wolfsbetreuerausbildung persönlich kenne.

Und tatsächlich kam wenige Tage später eine freundliche E-mail zurück, in der ich an Frau Hansen weiter verwiesen wurde. Zwei Telefongespräche später stand unsere Location und nach einem weiterem Telefongespräch war auch das Standesamt informiert und zum Glück hatten sie an dem gewünschten Tag noch etwas frei. Überraschend war bloß, dass wir nicht das erste Paar sind, die sich diesen Tag ausgesucht haben. Allem Anschein nach war ein anderes Paar schneller als wir, so dass wir nicht ganz so frei sind, was die Uhrzeit angeht. Allerdings kann ich mich 13:00 Uhr sehr gut leben.

Okay, fassen wir zusammen: Wir haben eine Location, wir haben den Termin beim Standeamt geklärt. Und dabei ist seit dem Antrag kaum mehr als eine Woche vergangen!

Der Antrag

_Pusteblume

Manche Träume gehen ganz plötzlich in Erfüllung. Eben stehst du noch da und denkst an nichts böses und – Puff – erscheint in einer Glitzerwolke eine Fee vor dir, schwingt ihren hübschen Zauberstaub und schon geht dein Wunsch in Erfüllung. Doch bei den meisten Träumen muss man selbst ein wenig anschieben und im Notfall den Schraubenzieher zücken und die Ärmel hochkrempeln um das ganze in Gang zu bringen. Die erste Art von Traumerfüllung findet man sehr oft in den Märchen, die für kleine Mädchen gedacht sind. Doch wenn die kleinen Mädchen langsam erwachsen werden, dann lernen sie, dass nur selten eine Fee erscheint um ihren Zauberstab zu schwingen. Meistens greift das nun groß gewordene Mädchen nach dem Werkzeugkasten um das Problem Traumerfüllung selbst in die Hand zu nehmen. Letztere Vorgehensweise erspart einem meist herbe Enttäuschungen und bittere Tränen. Natürlich wird man dabei auch keinen Feenstaub zu sehen bekommen, doch dafür kann es höchst befriedigend sein, wenn man beobachtet, wie der Motor sich langsam in Bewegung setzt und die ersten Qualmwölkchen aushustet. So oder zumindest so ähnlich erging es mir, als ich während meiner Exkursion mit der Uni eine Kurzmitteilung meines Freundes mit der Frage enthielt, ob mir meine Ringe denn überhaupt passen. Nicht grade subtil, aber irgendwie auch typisch für meinen hübschen Prinzen. Darüber hinaus auch durchaus berechtigt. Vermutlich ist von all meinen Erwähnungen bezüglich meiner Ringe hängen geblieben, dass einer von ihnen besser passen würde als der andere. Doch welcher nun wie angegossen an meinem Finger saß, daran konnte sich mein Schatz allem Anschein nach nicht erinnern – was vermutlich auch ganz gut so war, denn wie es sich herausstellt, war der besser sitzende Ring größer als jener Ring, der etwas locker auf meinem Finger saß. Die Vermutung war, dass die breite der Ringe eine Rolle spielen könnte. Nach einem Besuch in der Einaufspassage in Schwerin, mit meinen beiden in diesem Moment doch sehr mädchenhaften Kommilitonen, führte zu der Erkenntnis, dass mit die Ringgröße 52 ganz gut passte. Als kleine Info nebenbei möchte ich hier noch einfügen, dass eine dieser beiden Kommilitoninnen zu diesem Zeitpunkt schon verlobt war und die andere es in weniger als einer Woche sein würde.
Doch skeptisch und perfektionistisch wie mein Schatz nun mal ist, konnte er sich mit einer solchen Aussage nicht zufrieden geben. Kaum war ich von der Exkursion zurück musste bei Karstadt jene Ringanprobe wiederholt werden – mit gleichem Ergebnis. Während die Ringe in Größe 50 aussahen wie eine Quetschwurst, saßen die Ringe in Größe 52 sehr gut.

Und dann – kaum eine Woche später und vielleicht ja sogar durch den von mir gefangenen Brautstrauß angestoßen – wurde Geheimes im Wohnzimmer vollbracht, während ich im Schlafzimmer saß und mich grinsend fragte, was wohl grade auf dem Monitor betrachtet wurde. Die Antwort auf diese Frage kam einen Tag später: Der Päckchenbote klingelte an der Tür und anstatt wie von der Tarantel gestochen aufzuspringen blieb mein Engel verschlafen auf dem Bett liegen, so dass ich das Päckchen mit der kleinen Schachtel in verdächtiger Größe darin entgegen nahm.

Eine der Eigenschaften meines Schatzes, über die ich immer wieder schmunzeln muss ist, dass er einfach nicht abwarten kann. Die 24 Türchen des Weihnachtskalenders werden in einem Rutsch geöffnet und geschlossene Päckchen sind ihm ein Graus. Und so kann er auch anders herum nicht abwarten um ein Geschenk loszuwerden. Anstatt eines sorgsam vorbereiteten Antrages wurde ich quasi zwischen Tür und Angel gefragt, während er ein goldenes Etwas mit einem tiefroten Stein zwischen den Fingern mit den schlecht geschnittenen Nägeln hielt. Zu seinen Gunsten muss man aber erwähnen, dass auch ich mich in diesem Moment nicht gerade wie in einem Hollywoodstreifen verhielt und auf seine (in ungewohnt zurückhaltendem, fast schon schüchternem, Ton gestellte) Frage, ob ich ihn nächstes Jahr heiraten wollte (Ja – er nannte tatsächlich diesen Zeitrahmen!), antwortete ich (mit lila Jogginhose bekleidet) mit einem plumpen aber dennoch gerührtem: „Aye.“

ring

Im ganzen glich die Geschichte weniger einem Schnulzenstreifen aus Hollywood, als vielmehr einer Geschichte aus der Feder Loriots. Doch vermutlich macht gerade dieser Umstand die Einzigartigkeit dieses Momentes aus. Es flogen keine rosa Wölkchen vorbei und keine Engelchen hoben ihre Posaunen um ihre geschmettertes Lied erklingen zu lassen. Und dennoch flatterten Schmetterlinge in meinem Bauch umher und ich konnte nicht anders als meine Arme um seinen Hals zu schlingen um ihn zu küssen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Countdown läuft...
Noch genau vier Monate bis zum großen Tag und langsam...
Ranunkulus repens - 26. Mär, 23:26
Stammbuch
Wer schon einmal beim Standesamt war und sich die Stammbücher...
Ranunkulus repens - 9. Mär, 19:47
Was sich inzwischen getan...
Phu - lang ist es her, seit ich hier was geschrieben...
Ranunkulus repens - 9. Mär, 19:35
Trauringe... Hilfe!
Wir waren nun das erste Mal in Sachen Trauringen unterwegs....
Ranunkulus repens - 24. Nov, 16:58
Internet - Ideen und...
Ich habe mich nun ja doch schon einige Zeit damit verbracht...
Ranunkulus repens - 12. Okt, 15:21

Links

Suche

 

Status

Online seit 3906 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 26. Mär, 23:26

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren